Gespräch mit dem Künstler im Forum Bodelshausen:
https://youtu.be/uyCk28SGKow
Vita
W.F.Gugel, 1951 in Tübingen geboren, erlernte nach dem Realschulabschluss zunächst einen technischen Beruf.
Nach dem Grundstudium zum Maschinenbau-Ingenieur wechselte er die Fachrichtung und absolvierte ein Architekturstudium, das es ihm erlaubte, als freischaffender Architekt seine ihm eigene Kreativität zu entfalten.
Als Autodidakt tauchte er ein in die gegenständliche hyperrealistische Malerei, die er immer weiter entwickelt.
Außerdem experimentiert er mit der Bearbeitung von Glas, Stein, Holz und Metall.
Er arbeitet und lebt mit seiner Familie in der Tübinger Nordstadt.
Von 2015 bis 2019 war er Gründungsmitglied der Künstlergruppe "KUnst im KApuziner" in Rottenburg.
Maltechnik
"Vorlagen für meine Bilder sind oft Fotografien aus Zeitungen, meistens Schwarz-Weiß-Gedrucktes, Fotografien in Büchern, Prospekten, Zeitschriften, Bildbänden und Fotoaufnahmen, die ich selbst gemacht habe.
Die als Grundierung aufgetragenen Aquarellfarben bearbeite ich auf vielfältige Art. Um den Verlauf der Farbe und ihre Intensität zu beeinflussen, verwende ich die unterschiedlichsten Materialien und Substanzen. Sie reichen von Quarzsand und Salz, über Kleister, Wachs und Rasierschaum, bis hin zu Flüssiggummi, Bitumen und Krakelier- und verschiedenen Spachtelmassen. Ein Großteil des Bildes entsteht somit durch Zufall.
In meinen aktuellen Bildern setze ich zudem unterschiedliche Metallfolien und Metallstaub ein.
Am Anfang meines Schaffens standen die klassischen Techniken der Aquarellmalerei: Nass-in-Nass, Nass-auf-Trocken und mit stetem Durchscheinen des Papierweißes.
Die Antriebsfeder, die mich zum Malen brachte, war und ist die Faszination, die die Malerei der 'Alten Meister' auf mich ausübt.
Im Besonderen ist es das Malen sowohl von Glas, als auch die Abbildung des menschlichen Körpers in seiner unendlichen Vielfalt von Ausdruck und Haltung, die für mich eine ganz besondere Herausforderung darstellen.
Dies führte zu der Inspiration, menschliche Figuren gläsern darzustellen. Dabei bleibt der Hintergrund abstrakt und scheint durch das eigentliche Motiv hindurch.
Doch eine ebenso große Herausforderung ist für mich das Darstellen von Oberflächen. Sei es das Leuchten von golddurchwirkter Seide, der matte Glanz auf edlem Samt, die Komplizierheit durchbrochenener Spitze, das Schimmern auf dem Fell eines Tieres oder im Haar einer Frau, der Faltenwurf eines Kleides, die Maschenreihen einer gestrickten Wollmütze, das helle Glitzern des Wassers, die Stumpfheit einer feuchten Fassade oder das Spiel von Licht und Schatten auf dem Pflaster einer sizilianischen Gasse...."
Der abstrakte Hintergrund, die Leuchtkraft der Farben, ihr inneres Leuchten, steht dennoch im Kontext zu den Personen, manieristisch gemalt in feinsten Nuancen, Strukturen, Strichen, Punkten. Dieser Kontrast gibt Wilhelm Gugels Bildern eine unglaubliche Lebendigkeit, Räumlichkeit und Spannung.
Auch seine Liebe zum Jugendstil schlägt sich in seinen Arbeiten nieder.
Er verbindet Handwerk und Kunst. Das Auge für kleinste Details, das Handwerk, die differenzierte Wahrnehmung manieristisch malerisch umzusetzen, bringt er als Architekt mit und verbindet es im experimentellen Malprozess mit der Kunst.
Jedes neu gemalte Bild liegt ihm am Herzen, ist sein "Kind", aber mit der Zeit gewinnt er Abstand . Das heißt, das Entstehen, das Experimentieren und das Gelingen, der Malprozess, stehen bei Wilhelm Gugel im Vordergrund.
Dass er sich für das Entstehen seiner Bilder und für das Handwerkliche besonders interessiert, bei der Umsetzung seiner Fantasien, Träume und Ideen kommt bei den Titeln zum Ausdruck, die er seinen Bildern gibt:
"der Bademantel", "das grüne Kopftuch", "Jeans, Bluse, Zeitung" erinnern in ihrer Skurilität schon fast an Kippenberger.
In einer ihm wichtigen Phase wagt Wilhelm Gugel sich in einen der schwierigsten Bereiche der Malerei: Das Portrait. Wieder sind die Gesichter manieristisch, exakt, gemalt, bis ins kleinste Detail. Der Hintergrund unterstreicht die Stimmung des Bildes, wirkt in seiner Abstraktion oft wie eine imaginäre Landschaft, in die man sich träumen kann, weckt die Überlegenheit der menschlichen Phantasie über die vorgegebene alltägliche Realität.
Ausstellungen
2013 Aigion /Griechenland
2013 Galerie Dalmau /Tübingen,
"Mal sehen"
2014 Wasserschloss Glatt/Remise
Gemeinschaftsausstellung
"TRIARTE"
2014 Galerie Dalmau / Tübingen,
"SiehMalan"
2015 Gartencenter Stephan /Tübingen
2015 Filiale der "AXA" / Albstadt
2015 Praxis Dr.Haas / Tübingen
2015 Galerie KUKA /Rottenburg
"RE(TRO)SPEKTIV(E)"
2016 Juwelier Methner /Metzingen
2016/ Gemeinschaftsausstellung,
2017 Galerie „KUnst im KApuziner“
Rottenburg
2017 Einzelausstellung
„Mal was Anderes"
Galerie "KUnst im KApuziner“
Rottenburg
2017/ Gemeinschaftsausstelluung:
2018. „Shades of Green“
Galerie „KUnst im KApuziner“
Rottenburg
2018 Gartencenter Stephan/ Tübingen
2018/ Gemeinschaftsausstellung
2019 "Rund-Eckig"
Galerie "KUnst im KApuziner",
Rottenburg
2019 " Mal was Anderes" im Rathaus Dusslingen
2019 Ausstellung im "Haus des Gastes"
in Bad Ditzenbach
2019 "Kunststaben" Gemeinschaftsausstellung
mit Antoni Matysek in der Galerie
"Forum Türk" in Nürtingen
2020 Ausstellung im Rathaus Starzach
2020 "Botschaften des Lebens"
im Forum Bodelshausen
2021 "Markt der Möglichkeiten"
Salzstadel Tübingen
2021 Stadtteiltreff Wanne Tübingen
Kontakt
wilhelm-f-gugel@web.de
Stichwort: Kunst